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Größte deutsche Friseurkette Klier ist insolvent

Wie viele Stellen gefährdet sind, ist bisher unklar.  Derzeit betreibt Klier nach eigenen Angaben in Deutschland rund 1.350 Salons und Shops mit etwa 8.500 Beschäftigten.

Ausgerechnet im vorweihnachtlichen Geschäft wird in vielen deutschen Friseursalons um Jobs gebangt: Die größte deutsche Friseurkette Klier ist in finanzielle Schieflage geraten. Der Umsatzeinbruch in der Coronakrise habe das Unternehmen in die Insolvenz gedrückt. Das entsprechende Verfahren über das Vermögen der Klier Hair Group (KHG) mit Sitz in Wolfsburg wurde am Dienstag eröffnet. Die Österreich-Tochter hat ihre 35 Filialen bereits Mitte November geschlossen.

Wie viele Stellen gefährdet sind, ist bisher unklar. “Die KHG kämpft um jeden Standort und will so viele Arbeitsplätze wie möglich erhalten”, ließ das Unternehmen nach der Gerichtsentscheidung mitteilen. Es lasse sich aber nicht seriös sagen, wie viele Salons im Rahmen des Insolvenzverfahrens schließen müssten. Derzeit betreibt Klier nach eigenen Angaben in Deutschland rund 1.350 Salons und Shops mit etwa 8.500 Beschäftigten.

Neben den Standorten in Deutschland betreibt die Klier-Gruppe rund 100 Salons und Shops in Österreich, Tschechien, Ungarn und der Slowakei. Auch Marken wie Essanelle oder Super Cut gehören dazu. Vom Insolvenzverfahren sind nach Firmenangaben aber nur die deutschen Standorte betroffen, die Ländergesellschaften bleiben unberührt. Vor kurzem hatte sich der Konzern allerdings entschlossen, sich aus Österreich zurückzuziehen, hieß es.

Für die Mitarbeiter in Deutschland forderte die Gewerkschaft Verdi einen fairen und vor allem transparenten Umgang. Beschäftige hätten zuletzt von Schließungen vom einen auf den anderen Tag ohne jede Vorwarnung berichtet, sagte eine Verdi-Sprecherin am Dienstag. Nach den jüngsten Gewerkschaftsinformationen handelte es sich dabei um etwa 30 betroffene Filialen. Bei Verdi wird aber davon ausgegangen, dass es bald noch mehr geschlossene Geschäfte gibt.

“Die Gläubiger werden aufgefordert, Insolvenzforderungen bei dem Sachwalter anzumelden”, teilte das Amtsgericht mit. Eine Gläubigerversammlung wurde für den 25. Februar 2021 angesetzt. Überraschend kam diese Entwicklung nicht. Zuvor hatten auch Überbrückungshilfen die hohen Einnahmeeinbußen bei Klier besonders während des Shutdowns im Frühjahr nicht ausgleichen können – etliche Friseurbetriebe hatten damals zeitweise komplett schließen müssen.

Klier war infolge des starken Nachfragerückgangs seit dem Beginn der Pandemie finanziell immer mehr in Bedrängnis geraten. Nachdem Anfang September zunächst ein Schutzschirmverfahren beantragt worden war, um das Unternehmen zu sanieren, machte das zuständige Gericht nun knapp drei Monate später den Weg für das Insolvenz-Hauptverfahren frei. Mit der Eröffnung habe das Gericht eine “positive Fortführungsprognose” bestätigt, hieß es aus dem Konzern.

Während des vorgeschalteten Schutzschirmverfahrens war das Restvermögen von Klier zunächst vor äußeren Zugriffen geschützt. Ziel eines solchen Ablaufs ist es, noch nach weiteren Lösungen zu suchen, ohne dass förmlich Insolvenz angemeldet wird. Jetzt hofft das Unternehmen also auf eine “nachhaltige Sanierung”. “Jede Standortschließung tut weh”, sagte Geschäftsführer Michael Melzer. Kurzfristig müsse man sich aber von dauerhaft unprofitablen Salons und Shops trennen, um die Klier-Gruppe als Ganzes erhalten zu können.

Mögliche Auswirkungen der Insolvenz wollte der Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks am Dienstag nicht bewerten. Klier sei aber das mit Abstand größte Einzelunternehmen in einer sonst eher kleinteilig strukturierten Branche. “Das ist ein Schwergewicht in diesem Marktsegment”, sagte Hauptgeschäftsführer Jörg Müller. Die Entwicklung bei Klier kommt für ihn zu einem ungünstigen Zeitpunkt. Denn die von Umsatzverlust gebeutelte Branche setzt ihm zufolge auf ein starkes Weihnachtsgeschäft. Man erhoffe sich, dass viele Kunden sich in der Krise einen Wohlfühlmoment beim Friseur gönnen.

Source – oe24.at

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57.000 mehr Menschen in Kurzarbeit als vor einer Woche

Im November um 91.000 mehr Arbeitslose als im Vorjahr

457.197 Menschen in Österreich sind heuer im November ohne Job gewesen. Das ist innerhalb eines Jahres ein Anstieg um 24,9 Prozent oder um 91.247 Personen, teilte das Arbeitsministerium am Dienstag mit. Gegenüber dem Vormonat Oktober gab es einen Zuwachs um 33.447 Menschen, gegenüber voriger Woche ein Plus von rund 3.300 Personen.
Von den 457.197 Menschen ohne Job waren 390.858 beim Arbeitsmarktservice (AMS) arbeitslos gemeldet – ein Zuwachs um 30,5 Prozent oder 91.331 Personen binnen Jahresfrist. Weitere 66.339 Menschen befanden sich in einer Schulung.
Bei den vorgemerkten arbeitslosen Männern (206.971) war der Anstieg gegenüber dem Vorjahr mit +28,8 Prozent etwas geringer als bei den Frauen (183.887) mit +32,4 Prozent. Die Zahl sofort verfügbarer offener Stellen sank im Vergleich zum Monat davor um über 6.000 auf 58.243.
In Kurzarbeit sind derzeit 276.370 Personen, hieß es am Dienstag – das sind gut 57.000 mehr als vor einer Woche.
 Besonders stark stieg die Arbeitslosigkeit im Tourismus, wo aktuell 72.146 Menschen auf Arbeitssuche sind – um 46 Prozent mehr als vor einem Jahr. Etwas schwächer, aber auch sehr stark, sind die Auswirkungen im Handel mit +32,4 Prozent Anstieg binnen Jahresfrist.
Die Arbeitslosenquote nach nationaler Definition liegt nun bei geschätzten 9,5 Prozent, ein Anstieg von 2,1 Prozentpunkten gegenüber dem November 2019. Bei Frauen lag die Quote bei 9,6 Prozent (+2,3 Prozentpunkte), bei Männern bei 9,3 Prozent (+2,0 Prozentpunkte).
Source –oe24.at
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Österreichs BIP schrumpft 2020 um 8 Prozent

Die Wirtschaftsleistung Österreichs dürfte heuer um 8 Prozent schrumpfen, in den kommenden Jahren nur allmählich wieder anziehen und bis Ende 2022 unter dem Vor-Krisen-Niveau bleiben. Davon geht die OECD in ihrer am Dienstag veröffentlichten halbjährlichen Konjunkturprognose aus. Im Juni ist die OECD für Österreich für den Fall einer zweiten Welle der Coronapandemie noch von 7,5 Prozent BIP-Rückgang im heurigen Jahr ausgegangen.
Für das kommende Jahr 2021 rechnen die OECD-Experten mit nur 1,4 Prozent Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) – weniger als zuletzt von heimischen Konjunkturforschern erwartet – und erst für 2022 mit einem etwas kräftigeren Anziehen um 2,3 Prozent. Dabei geht die OECD für den Privatkonsum von 7,9 Prozent Minus heuer, 2,9 Prozent Zuwachs 2021 und 2,3 Prozent Plus im Jahr 2022 aus. Die Im-und Exporte von Gütern und Dienstleistungen sieht man heuer rund 13 Prozent schrumpfen, 2021 vier Prozent wachsen und 2022 viereinhalb Prozent zulegen.

Langsame Erholung

Da ein wirksamer Covid-19-Impfstoff vor der Türe stehe, werde sich die wirtschaftliche Aktivität in Österreich in den Jahren 2021/22 erholen, aber immer noch bis Ende 2022 deutlich unter dem Trendniveau von vor der Krise liegen, so die OECD. Die signifikant gestiegene Arbeitslosenquote werde bis 2021 hoch bleiben und erst 2022 allmählich sinken.
Schwache Steuereinnahmen und großzügige Unterstützungen wegen der Coronakrise würden zu einem hohen Haushaltsdefizit führen. Das Defizit des Gesamtstaats sieht die OECD heuer bei 10,5 Prozent des BIP, kommendes Jahr bei 6,7 und 2022 bei 2,6 Prozent. Der Schuldenstand des Gesamtstaates würde damit laut Maastricht-Definition (nach 70,6 Prozent des BIP im Jahr 2019) auf heuer 86,8 Prozent, 91,9 Prozent 2021 und 92,2 Prozent 2022 zulegen, wird geschätzt.
Zur Sicherung von Jobs und Unternehmen habe ein schnelles und entschlossenes Handeln beigetragen, doch sollte die Politik sicherstellen, dass eine gut gemeinte kurzfristige politische Unterstützung das langfristige Wachstum nicht behindere. Strengere Kurzarbeits-Auflagen sollten den Wechsel von Arbeitskräften zwischen den Sektoren erleichtern.

Produktion sinkt

Die Produktion werde in naher Zukunft sinken, da Corona-Eindämmungsmaßnahmen und freiwillige Einschränkungen ihren Tribut vom Privatkonsum fordern würden. Unterbrechungen in globalen Wertschöpfungsketten und ein nur moderates Wachstum bei den wichtigsten Handelspartnern würden einen Druck auf Exporte und Investitionen ausüben.
Wenn das Auslaufen des fiskalischen Stimulus nicht durch einen Rückgang der Sparquote der Haushalte ausgeglichen werde, belaste dies das Wachstum der Jahre 2021 und 2022. Die Abwärtsrisiken für die Projektion seien hoch, so die OECD.
Im Tourismussektor mit stark fremdfinanzierten und oft im Familienbesitz stehenden Unternehmen könnte eine Insolvenzwelle drohen, sollten es über einen längeren Zeitraum Reisebeschränkungen und eine wiederholt geringere Nachfrage geben; das könnte zu negativen Folgen für die Beschäftigung in entlegenen Gebieten und für den regionalen Zusammenhalt führen, warnt die OECD.
Die Möglichkeiten, Firmen zu unterstützen und zugleich einen starken Anstieg der Unternehmensverschuldung zu vermeiden, seien begrenzt, da die Märkte für Beteiligungskapital in Österreich weniger entwickelt seien als anderswo. Die Politik sollte Anreize für die Bereitstellung und Aufnahme von Beteiligungskapital schaffen, etwa per Steuerfreibetrag für Firmenbeteiligungen oder Steueranreize für Risikokapital- und Private-Equity-Investitionen in Klein- und Mittelbetriebe.
Source –oe24.at
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Ex-Finanzminister Löger wird Vorstandsmitglied der Vienna Insurance Group

Der gebürtige Steirer Hartwig Löger hat bereits 1985 in der Versicherungsbranche im Maklergeschäft begonnen.

Der Aufsichtsrat der Vienna Insurance Group (Wiener Versicherung Gruppe) hat unter dem Vorsitz von Dr. Günter Geyer am 1. Dezember 2020 Herrn Hartwig Löger für den Zeitraum 1.1.2021 bis 30.6.2023 zum Mitglied des Vorstandes der Vienna Insurance Group bestellt.
„Mit Hartwig Löger können wir einen äußerst profunden Kenner der Versicherungsbranche und Topmanager ab Jänner 2021 in vollem Umfang für unsere Versicherungsgruppe einsetzen. Ich habe Hartwig Löger bereits während unserer gemeinsamen Zeit bei der DONAU Versicherung kennen und schätzen gelernt. Umso mehr freut es mich, dass er nun die VIG-Gruppe in ihrer weiteren strategischen Positionierung in Zentral- und Osteuropa als Mitglied des Vorstandes mitgestalten kann“, erklärt Dr. Günter Geyer, Aufsichtsratsvorsitzender der Vienna Insurance Group.

1985 in der Versicherungsbranche im Maklergeschäft begonnen

Der gebürtige Steirer Hartwig Löger hat bereits 1985 in der Versicherungsbranche im Maklergeschäft begonnen. Nach Abschluss des Universitätslehrgangs für Versicherungswirtschaft an der Wirtschaftsuniversität Wien wechselte er 1989 als Verkaufsleiter zur Allianz in der Steiermark. Von 1997 bis 2002 war er Vertriebsleiter bei der DONAU Versicherung. Es folgten mehrere Führungspositionen in der UNIQA Gruppe, zuletzt als Vorstandsvorsitzender der UNIQA Österreich AG bis Ende November 2017. Von Dezember 2017 bis Juni 2019 war Hartwig Löger Finanzminister der Republik Österreich.
Seit Juli 2019 ist er geschäftsführender Gesellschafter der V.I.P. Consulting Unternehmensberatung, wo er, auch im Rahmen eines Beratervertrages mit dem Wiener Städtischen Versicherungsverein, dem Haupteigentümer der Vienna Insurance Group, für die VIG-Gruppe tätig ist. „Im Rahmen seines Beratervertrages unterstützt uns Hartwig Löger bereits bei unseren strategischen Überlegungen für die kommenden fünf Jahre. Dabei kommen uns seine mittlerweile 35-jährige Erfahrung im Versicherungsbereich und seine Kenntnisse über die CEE-Region sehr zu Gute. Ich begrüße es sehr, dass er seine Expertise ab Jänner 2021 zur Gänze für die VIG-Gruppe einsetzen wird“, erklärt VIG-Generaldirektorin Elisabeth Stadler.
Source – oe24.at
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Wirbel um Laudamotion: Mussten Mitarbeiter Bargeld transportieren?

Bis zu 60.000 Euro seien auf diese Art von einer Station zur nächsten geflogen worden, aufgeteilt in Tranchen von knapp unter 10.000 Euro pro Laudamotion-Bordmitarbeiter. Das Unternehmen bestreitet die Vorwürfe von Ex-Mitarbeitern.

Laudamotion-Flugbegleiter sollen seit dem vergangenen Jahr große Mengen an Bargeld in ihren Fliegern mittransportiert haben. Bei dem Geld habe es sich um Bareinnahmen aus Bordverkäufen gehandelt, die von einem Stützpunkt zum nächsten geflogen wurden, wie ehemalige Laudamotion-Mitarbeiter berichteten. Die Gewerkschaft bezeichnet die Vorgänge als “dubios”, Ryanair streitet die Vorwürfe ab.

Das geht aus einer gemeinsamen Recherche des Magazins “profil”, des ORF-“Report” sowie der deutschen Zeitung “Welt” und des deutschen Südwestrundfunk (SWR) hervor.

Üblicherweise würden Bargeldeinnahmen von Flügen in einen Tresor kommen und dann von einer Geldtransportfirma abgeholt, berichteten ehemalige Laudamotion-Mitarbeiter laut “profil”. Bei Laudamotion sei das Geld allerdings in roten Taschen – sogenannten “Cash-Bags” – von den Mitarbeitern über mehrere Stationen nach Mallorca geflogen worden, wo es ihnen dann von einem Ryanair-Mitarbeiter abgenommen worden sei.

Bis zu 60.000 Euro seien auf diese Art von einer Station zur nächsten geflogen worden, aufgeteilt in Tranchen von knapp unter 10.000 Euro pro Laudamotion-Bordmitarbeiter. Am Ende sei das Geld in Dublin gelandet, heißt es in dem Bericht.

Generell ist der Transport von Bargeld in der EU legal und nicht mit einer Höchstgrenze limitiert. Beträge von mehr als 10.000 Euro müssen jedoch beim Zoll deklariert werden.

Die Gewerkschaft bezeichnete die Vorgänge als “dubios”. Von anderen Fluglinien habe er derlei zuvor nie gehört, sagte der vida-Gewerkschafter Daniel Liebhart laut “profil”. Er sprach von einem “einmaligen und einzigartigen Vorgang in der österreichischen Luftfahrtgeschichte”.

Ryanair stritt die Vorwürfe indessen ab. “Die Behauptungen verärgerter ehemaliger Mitarbeiter entsprechen nicht der Wahrheit,” zitieren “profil” und “ORF” die Fluglinie.

Source –oe24.at
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